Auf dieser Seite finden Sie die verschiedenen Möglichkeiten, wie das Internet zu Ihnen nach Hause kommt. Diese Seite soll nur einen groben Überblick darstellen und beansprucht für sich keine Vollständigkeit. Für detailliertere Informationen verweisen wir auf weiterführende Literatur wie Wikipedia.
Folgendes, knapp vierminütiges Video illustriert die Vorteile von Glasfaser und die Nachteile bestehender Kupfer- und Funktechnik auf anschauliche Weise.
In der Grafik sind alle Techniken gegenübergestellt. In den aufklappbaren Menüs finden Sie Infos zur jeweiligen Technik sowie Vor- und Nachteile.
Nur Kupferkabel (ADSL) – bis zu 16 Mbit/s
Ausführliche Infos hier im Artikel Dies ist die Versorgungssituation in den Gebieten, die keinen Kabelanschluss von Unitymedia und keinen VDSL-Anschluss haben. Die Kupferkabel stammen noch aus Zeiten, zu denen darüber nur telefoniert wurde. Für die Anforderungen an eine moderne Breitband-Infrastruktur sind sie wenig geeignet.
Vorteile
Kabelinfrastruktur vorhanden
keine Bauarbeiten nötig
Nachteile
max. 16 Mbit/s im Downstream
Bandbreite stark abhängig von Länge und Qualität der Kupferkabel
instabiles Netz durch teils sehr alte Kupferkabel
keine Erhöhung der Bandbreite möglich
FTTC – Fiber to the Curb (VDSL) – bis zu 50 Mbit/s
Ausführliche Infos hier im Artikel Bei dieser Technik werden die alten Kabelverzweiger mit Glasfaser angeschlossen, die restliche Strecke vom Verzweiger zum Teilnehmer wird weiterhin über die bestehende Kupferverkabelung realisiert. Dadurch rückt das Glasfaserkabel näher an den Kunden. Dennoch ist die Technik schon heute überholt und veraltet und wird dem Bandbreitenbedarf von morgen nicht gerecht. Daher stehen wir als Bürgerinitiative dieser Technik kritisch gegenüber und erachten diesen Weg für falsch und zu kurzsichtig gedacht.
Vorteile
geringer Aufwand, da wenig Glasfaser verlegt werden muss
bis zu 50 Mbit/s im Downstream
für die meisten Haushalte aktuell ausreichend*
Nachteile
bremst den Glasfaserausbau (FTTB/H)
„bis zu“ Bandbreiten – je „schlechter“ das Kupferkabel desto geringer die tatsächliche Bandbreite
Ziel allen Haushalten mind. 50 Mbit/s zu ermöglichen damit nicht machbar
marode Kupferverkabelung bleibt bestehen
bei sehr schlechten Kupferleitungen VDSL technisch nicht machbar
Technologie hat keine Zukunft
* Beim Breitbandausbau muss man aber langfristig denken, da der Glasfaserausbau mehrere Jahre dauern kann. Pauschal sagt man, dass sich der Bedarf alle zwei Jahre verdoppelt. D.h. was heute an Bandbreite ausreicht, kann morgen schon überholt sein.
FTTC – (Super-)Vectoring – bis zu 100 (250) Mbit/s
Ausführliche Infos hier im Artikel Die Verkabelung ist identisch zu FTTC ohne Vectoring. Über die vorhandene Telefonleitung können durch zusätzliche Maßnahmen, dem sog. Vectoring oder Supervectoring, mehr Daten übertragen werden. Grob gesagt, werden durch mathematische Methoden Störsignale benachbarter Leitungen kompensiert. Bestehen bleiben alle sonstigen Nachteile, die man auch bei FTTC ohne Vectoring hat.
Vorteile
geringer Aufwand, da wenig Glasfaser verlegt werden muss
bis zu 100 bzw. 250 Mbit/s im Downstream
für die meisten Haushalte aktuell ausreichend*
Nachteile
bremst den Glasfaserausbau (FTTB/H)
„bis zu“ Bandbreiten – je „schlechter“ das Kupferkabel desto geringer die tatsächliche Bandbreite
marode Kupferverkabelung bleibt bestehen
bei sehr schlechten Kupferleitungen VDSL technisch nicht machbar
maximale Bandbreite über Kupfer erreicht
Technologie hat keine Zukunft
* Beim Breitbandausbau muss man aber langfristig denken, da der Glasfaserausbau mehrere Jahre dauern kann. Pauschal sagt man, dass sich der Bedarf alle zwei Jahre verdoppelt. D.h. was heute an Bandbreite ausreicht, kann morgen schon überholt sein.
FTTB – Fiber to the Building – 1 Gbit/s und mehr
Ausführliche Infos hier im Artikel Diese Technologie ist unser Ziel. Hier wird jedes Gebäude bis zum Keller mit Glasfaser versorgt, die Verkabelung vom Keller in die Wohneinheiten kann weiter genutzt werden oder muss erneuert werden; das wird im Einzelfall entschieden. Die erzielbaren Bandbreiten hängen von der Hausverkabelung ab. Setzt man hier auf Antennenkabel (Koaxialkabel), Netzwerkkabel (Cat) oder gar Glasfaser (siehe FTTH), sind Gigabit-Bandbreiten und mehr problemlos möglich. Verwendet man die alten Telefonkabel im Haus weiter, wären Bandbreiten an die 1-Gigabitgrenze theoretisch möglich (Stichwort: G.fast). Da uns niemand bekannt ist, der in Baden-Württemberg derzeit G.fast einsetzt, sei hier aber nicht näher darauf eingegangen.
Vorteile
Technologie der Zukunft
Glasfaser löst alle Probleme mit Kupfer, siehe hier
keine „bis zu“ Bandbreiten mehr*
deutlich mehr Upload – symmetrische Bandbreiten möglich
Kapazität kann nach oben beliebig gesteigert werden**
Nachteile
Hausverkabelung muss evtl. erneuert werden
evtl. Diskussionen mit anderen Eigentümern/Vermieter, siehe hier
* Die technisch machbare Bandbreite hängt nicht mehr von Länge und Qualität des Kabels ab, sondern von der maximalen Auslastung der gesamten Infrastruktur (Kabelverzweiger, Backbone, entfernter Server). ** Die Kapazität hängt von der Hausverkabelung ab. Über die Telefonkabel werden symmetrische Gigabitraten nicht möglich sein (siehe oben, Stichwort G.fast). Über Koaxial- und Netzwerkkabel ist noch viel Luft nach oben.
FTTH – Fiber to the Home – 1 Gbit/s und mehr
Ausführliche Infos hier im Artikel Diese Technik ist fast identisch zu FTTB – bei Einfamilienhäusern wird in der Regel gar nicht zwischen FTTB und FTTH unterschieden. Sollte im Rahmen eines FTTB-Ausbaus die Neuverkabelung im Gebäude beschlossen werden, bietet es sich in der Regel an, das Glasfaserkabel bis in die Wohneinheiten zu legen. Bzgl. der Bandbreite sind nun „keine Grenzen“ mehr gesetzt. Ihre Verkabelung (Netzwerkkabel) und internetfähigen Geräte (PC, Laptop, etc.) innerhalb der Wohnung/des Hauses können natürlich weiterhin genutzt werden und müssen nicht erneuert werden.
Vorteile
Technologie der Zukunft
Glasfaser löst alle Probleme mit Kupfer, siehe hier
keine „bis zu“ Bandbreiten mehr*
deutlich mehr Upload – symmetrische Bandbreiten möglich
Bandbreite kann nach oben beliebig gesteigert werden**
Nachteile
Hausverkabelung muss erneuert werden
evtl. Diskussionen mit anderen Eigentümern/Vermieter, siehe hier
* Die technisch machbare Bandbreite hängt nicht mehr von Länge und Qualität des Kabels ab, sondern von der maximalen Auslastung der gesamten Struktur (Kabelverzweiger, Backbone, entfernter Server). ** Von uns wird es wohl keiner erleben, dass die Glasfaser an ihre physikalischen Grenzen kommt.
Coaxial-Glasfaser (Kabelanschluss) – bis zu 1 Gbit/s?
Ausführliche Infos hier im Artikel Die Kabelnetzbetreiber, hierzulande Unitymedia (früher KabelBW), die jetzt zu Vodafone gehören, haben ihre Antennenverkabelung aufgerüstet, sodass nicht nur Radio und TV, sondern auch Internet über den Kabelanschluss möglich ist. Ähnlich zu FTTC/VDSL wurde das Glasfaserkabel näher an die Verteilerkästen (Knoten) gebracht oder in Neugebieten (wie Ezach 3) direkt bis ins Haus gelegt. Dadurch können die Kabelnetzbetreiber Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s im Download anbieten. Allerdings ist die Technik ein shared medium (geteiltes Medium), ähnlich zu Funk. An einem Knoten können bis zu mehreren tausend Haushalte hängen, die sich die Bandbreite dann teilen müssen. Das führt v.a. Abends und am Wochenende zu deutlich geringeren Geschwindigkeiten bis hin zu Totalausfällen.
Vorteile
bis zu 1 Gbit/s möglich
keine Änderung der Hausverkabelung
für die meisten Haushalte aktuell ausreichend*
Nachteile
Geteiltes Medium – mehrere tausend Haushalte an einem Knoten
„bis zu“ Bandbreiten, die bei hoher Auslastung deutlich darunter liegen können
deutlich geringerer Upload als bei FTTB/FTTH
keine freie Anbieterwahl
insgesamt anfällige Technik
* Beim Breitbandausbau muss man aber langfristig denken, da der Glasfaserausbau mehrere Jahre dauern kann. Pauschal sagt man, dass sich der Bedarf alle zwei Jahre verdoppelt. D.h. was heute an Bandbreite ausreicht, kann morgen schon überholt sein.
WTTx – Wireless Fiber to the X – bis zu 1 Gbit/s und mehr?
Ausführliche Infos hier im Artikel Diese Möglichkeit wird u.a. von der Telekom in Betracht gezogen. Man möchte die sog. „letzte Meile“ auch über Funk überbrücken. Aktuell wird dies ja schon im DSL-LTE-Hybridtarif getan. Großer Nachteil ist, dass man sich die verfügbare Bandbreite mit allen Teilnehmern teilt, die aktuell über den gleichen Funkmast online sind. Das sind neben den Festnetzanschlüssen v.a. Smartphones, Tablets und zunehmend auch Fahrzeuge. Bedeutet, dass v.a. zu Stoßzeiten (Abends und Wochenende), also dann, wenn man die hohe Bandbreite am ehesten benötigt, die max. Geschwindigkeit nicht annähernd erreicht werden kann.
Vorteile
geringerer Aufwand, da weniger Kabel verlegt werden müssen
Nachteile
tatsächliche Bandbreite von Auslastung der Funkzelle abhängig
Router braucht gute Funkverbindung (Keller als Standort nicht möglich)